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Johanniskraut, Heilpflanze und 
magisches Kraut
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Johanniskraut in der Natur 
Namen des Johanniskraut 
Johanniskraut, die 
Heilpflanze 
Johanniskraut im 
Brauchtum 
Johanniskraut heute 
Johanniskraut in der 
Forschung 
  
 Johanniskraut, 
das Herrgottswundkraut
  
Gelb leuchtend entfalten sich 
die Blüten des Johanniskraut im Mittsommer. Wir finden sie auf Wiesen, an 
Böschungen, Straßenrändern und Feldrainen. Bei dem Versuch, die Pflanze zu 
pflücken, färben sich die Finger rot. Um diese rote Farbe ranken sich  unterschiedlichste Legenden. 
 
Namen des Johanniskraut
Das echte Johanniskraut trägt 
die lateinische Bezeichnung Hypericum perforatum. Seinem Aussehen nach wird es 
auch als Tüpfel-Johanniskraut, durchlöchertes Johanniskraut oder Tüpfel-Hartheu 
bezeichnet. Hartheu nannten es die Bauern, da es gemäht, zu einem sperrigen, 
harten Kraut trocknet. Die Eigenschaft, einen roten Pflanzensaft abzusondern, 
bescherte dem Johanniskraut Namen wie Herrgottblut, Christi Kreuzblut oder 
Johannisblut. 
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Von der Übertragung der alten 
magischen Bedeutung dieser Pflanze, auf die christliche Deutung zeugen 
Bezeichnungen wie Gottesgnadenkraut und Christi Wunderkraut. Auch der heute 
gebräuchliche Name Johanniskraut oder Sankt Johanniskraut, erinnert an den 
Johannistag, der christliche Variante des Sonnenwendfestes. 
 
Johanniskraut die Heilpflanze
Bereits die Kelten kannten das 
gelb blühende Kraut als Heilpflanze. Ihre Druiden wussten es gegen die 
verschiedensten Beschwerden einzusetzen. In einer Zeit, da Antibiotika unbekannt 
waren, schätzte man seine entzündungswidrige Wirkung bei Verletzungen. Seine große Bedeutung als 
magisches Kraut schöpft das Johanniskraut sicher aus den vielfältigen, heute 
unbestrittenen Heilanwendungen. Es galt als wundheilend und 
hautfreundlich. Salben 
oder Umschläge linderten Beschwerden des Bewegungsapparates. Innerlich 
verabreicht, sollte es Melancholie mildern. 
 
Johanniskraut im Brauchtum
Wie alle Sonnenwendkräuter, hat 
sich um das Johanniskraut ein reiches Brauchtum entwickelt. Das an Johanni 
gepflückte Kraut galt als besonders heilkräftig. In einem Kranz aus Kräutern 
eingeflochten, sollte das magische Kraut vor Dämonen, Krankheiten und 
Blitzschlag schützen.  
Ein Sträußlein unter dem Hut 
getragen, oder an den Wänden aufgehangen, galt ebenfalls als starke 
Teufelsabwehr. Das zu Maria Himmelfahrt gesegnete Kraut  sollte ebenfalls den 
Teufel abwehren können. Solcherart mit mystischer Kraft versehen, kam es als 
Räucherwerk bei den Wöchnerinnen zum Einsatz. 
Ein Krone aus
Seerosen, Kornblumen und aus anderen Blumen tragen 
die Mädchen beim Johannisreiten für den reitenden Johann. Dieser sorbische 
Brauch ist Bestandteil des Johannisfestes. Nur noch in Casel nahe Drebkau in 
Brandenburg hat sich dieses Brauchtum erhalten. 
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Liebesorakel
Im Erzgebirge gab es den Brauch Johanniskraut zu zerquetschen und in ein Taschentuch zu 
geben. Dies wurde zu einem Schnuller geformt und der Saft hindurchgepresst (gewalcht). 
Dabei wurde gesprochen: 
Walcher, Walcher, Walchermut 
bist mir gut, gibst mir Blut 
Bist mir gram, gibst mir Schlam 
(Schleim) 
  
Dieser Brauch wurde von jungen 
Mädchen als Liebesorakel genutzt. Während des Pressens 
dachten sie an einen Verehrer. Natürlich hofften sie, dass ein roter Saft 
erscheine. 
  
Johanniskraut in der Alchemie
  
Alchemisten fanden ihre 
Signaturlehre beim Johanniskraut bestätiget. Von der vielseitigen Heilpflanze 
sind volkstümliche Anwendungen gegen Blutungen, zur Wundheilung und gegen Blutkrankheiten 
bekannt.  In dem roten Pflanzensaft erkannte man die Signatur 
zu Blut und Wunden. 
  
Kräuterbüsche
  
Zur kirchlichen Tradition gehört 
die Anfertigung von Kräuterbüschen. Doch schon lange bevor das Christentum 
diesen Brauch in seine Rituale übernahm, galten die gesammelten Kräuter zu 
Strauss oder Kranz gebunden, als heilkräftig und Dämonen abwehrend. Als 
wichtiger Termin für die Kräutersammlung gilt auch heute noch Maria Himmelfahrt, 
der am 15. August begangen wird.  
Dieser Tag markiert den Beginn des 
Frauendreissigers. Dem Glauben nach liegt in den folgenden 30 Tagen auf den 
gesammelten Pflanzen der besondere Segen Marias. Sie sollen neben der Abwehr 
gegen Krankheiten und Unglück etwa zu Eheglück und Kindersegen verhelfen. Obwohl 
dem Johanniskraut die größte Wirksamkeit an Johanni zugeschrieben wird, steckt 
man es doch gern in die heilkräftigen Sträuße. 
  
 
Heutige Stellung des 
Johanniskraut
Auch heute noch nutzen wir die 
Heilkraft des Johanniskraut. Bekannt ist das 
Rotöl, welches aus der blühenden 
Pflanze extrahiert wird. Zu seinen vielfältigen Anwendungen gehören etwa die 
Hautpflege problematischer Haut, Wundbehandlungen und die Linderung von 
Quetschungen und Blutergüssen. Auch gegen milde Depressionen empfiehlt man 
Extrakte dieser Heilpflanze. 
  
 
Johanniskraut als 
Forschungs-Objekt
Johanniskraut ist eine 
inzwischen gut erforschte Pflanze. Viele der traditionellen Anwendungen konnten 
wissenschaftlich untermauert werden. Vor allem sein Effekt auf die Wundheilung 
und seine antibakteriellen Eigenschaften stehen im Fokus der Forschung.
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Wissenschaftliche Quellen
Die Wundheilungs-Wirkung von 
Johanniskraut: 
Evaluation of the wound-healing 
effect of a novel Hypericum perforatum ointment in skin injury. 
Prisăcaru AI, Andriţoiu CV, 
Andriescu C, Hăvârneanu EC, Popa M, Motoc AG, Sava A. 
Äußerliche Anwendungen: 
Topical application of St. 
John's wort (Hypericum perforatum). 
Wölfle U, Seelinger G, Schempp 
CM. 
Kopfverletzungen heilen mit 
Johanniskraut: 
Post-surgical scalp wounds with 
exposed bone treated with a plant-derived wound therapeutic. 
Läuchli S, Hafner J, Wehrmann C, 
French LE, Hunziker T. 
  
  
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