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Goldrute, Heilpflanze und GlücksbringerWerbung
Traditionelle Verwendung der Goldrute Wissenschaftliche Quellen über die Forschung an Goldruten
Weltweit existieren etwa 100 verschiedene (Solidago-)Arten. Davon werden vor allem zwei Goldruten-Arten medizinisch eingesetzt. Die in Europa heimische Echte Goldrute (Solidago virgaurea) und die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) aus Nordamerika gelten als besonders heilkräftig. Wer Goldrute in seinem Garten hat, muss aufpassen, dass sie nicht zu sehr wuchert. Jedoch kann man sich ihrer auf wunderbare Weise entledigen: Als Schnittblume schmückt ihr leuchtendes Gelb. Werbung
Namen der GoldruteMan geht davon aus, dass Goldrute bereits seit langer Zeit als Heilpflanze in Gebrauch ist. Viele Namen deuten auf ihre traditionelle Bedeutung als Wundmittel hin. So wurde sie einstmals Wundkraut genannt. Daneben hieß sie: Edelwundkraut, Goldwundkraut, Machtheilkraut oder Himmelbrand. Als weitere Trivialnamen der Goldrute finden sich Fuchsschwanz, Petrusstab, Pferdekraut, Sankt-Peter-Stabkraut, Schoßkraut oder Waldkraut. Im August, dem Zeitpunkt der Hauptblütezeit, hat der Kirchenheilige Laurentius von Rom sein schmerzhaftes Ende im Feuer gefunden. Christliches Brauchtum verwob beides zu den Namen "Laurenzikräutl" und "Laurenzilorbeer". Exkurs zur Pflanzenbezeichnung "Wundkraut"Die ungenaue und recht allgemeine Bezeichnung "Wundkraut" wirft jedoch Fragen auf. Schaut man sich frühe Pflanzenbeschreibungen an, sind durchaus Zweifel daran angebracht, ob mit "Heidnisch Wundkraut" der Alten tatsächlich die Goldrute gemeint war. Bei Hildegard von Bingen etwa findet sich eine Beschreibung zur Wundwurtz, unter der einige Wissenschaftler eher einer Senecio-Art ( Greiskraut) vermuten. Auch die ungenauen mittelalterlichen Pflanzenabbildungen sind nicht immer hilfreich bei der Identifizierung der in alten Texten beschriebenen Kräuter. Obwohl es kaum schriftliche Belege zur früheren Verwendung der Pflanze gibt, notierte etwa Hieronymus Bock in seinem Kräuterbuch, dass Solidago wohl das wichtigste Wundmittel der Deutschen sei. Doch in seiner weiteren Beschreibung der Pflanze deutet die erklärende Bezeichnung "Sarracenia" hingegen in Richtung Greiskraut. Sogar die Abbildung der Pflanze lässt die Gestalt von Senecio sarracenio vermuten. Da Greiskräuter mehr oder weniger leberschädigend wirken, lag bisher vor allem deren Karzinogenität und Mutagenität im Fokus der Forscher. Wissenschaftliche Untersuchungen zu ihrem Potential als Wundkraut sind dagegen dünn gesät. Traditionelle Verwendung der GoldruteErste Erwähnungen der heimischen Goldrute als Heilkraut finden sich in mittelalterlichen Pflanzenbeschreibungen. Solidago galt innerlich und äußerlich als wirksam. Man brannte ein Wasser daraus, um Erkrankungen von Magen, Leber und Gebärmutter zu kurieren. Setzte das Kraut gegen Fieber, Gelbsucht und innerlich zur Blutstillung ein. Auch seine harntreibende, Nierenstein ausscheidende Wirkung wird beschrieben. Äußerlich behandelte man mit dem Wundkraut eitrige Wunden und Geschwüre. Noch heute kennt man diese Anwendungen. Als Tee besänftigt Goldrute die entzündete Blase, schwemmt Nierengrieß aus und wirkt harntreibend. Doch nicht nur als Heilpflanze ließ sich die Goldrute nutzen. Mit dem Kraut und den Blüten lassen sich auch Stoffe färben. In Anbetracht der ungenauen Überlieferungen ist es allerdings fraglich, ob alle der Goldrute zugeschriebenen Wirkungen, tatsächlich auf unsere heimische Art zutreffen. Werbung
Wo findet man die Goldrute?Während die einheimische Art inzwischen selten anzutreffen ist, finden wir vor allem die Kanadische Goldrute an vielen Orten in der Natur und in so manchem Garten. Auch diese eingeschleppte Art birgt eine ähnliche Heilkraft, wie unsere heimische Goldrute. Die Irokesen etwa heilten mit Goldrute traditionell Verdauungsbeschwerden. Die Zuni-Völker Neu-Mexikos zerdrückten Goldruten-Blüten, überbrühten sie mit Wasser und tranken diesen Tee, um innere Schmerzen des Körpers zu lindern. Als Mittel gegen Halsschmerzen kauten sie die Blüten. Werbung
Goldrute im AberglaubenErstaunlich wenig lässt sich über den abergläubischen Gebrauch der Goldrute finden. Zwar gehört sie in die traditionellen Kräuterbuschen. Doch fällt ihre späte Blüte in eine weniger magisch aufgeladene Zeit. Orakel: Bei schwer Erkrankten wurde eine frisch gepflückte Goldrute abends aufs Krankenbett gelegt. War sie am nächsten Morgen verwelkt, galt dieses Orakel als Zeichen, dass der Kranke nicht mehr genesen würde. Selbst die damaligen Doktores praktizierten ähnliches. In einem alten Rezeptbuch findet man folgendes:
Glücksbringer: Mehrheitlich ist die Pflanze jedoch als Glücksbringer genannt. Als Wünschelrute sollten mit ihrer Hilfe, Verlorenes oder gar Schätze aufgespürt werden können.Auch seine Liebe konnte man mit Hilfe der Goldrute finden. Es heißt: trägt man ein Stück frisch gepflückte Goldrute bei sich, so begegnet man tags darauf seinem zukünftigen Liebsten. Wächst Goldrute unerwartet bei der Haustür, so steht Glück ins Haus, heißt es.
Goldrute in der WissenschaftIn Amerika erforscht man seit Langem das Potential traditioneller Heilkräuter, die als Medizin der dort lebenden Ureinwohner seit Urzeiten in Gebrauch sind. Man fand heraus, dass deren Goldrute positive Wirkungen bei Diabetes zeigt. Und entdeckte, dass ihre Inhaltsstoffe den Fettstoffwechsel beeinflussen. Erstaunlich ist das antibakterielles Spektrum dieser Heilpflanze. Auch fanden sich Belege für die Nutzung als antitussives Mittel. Untersuchungen zum antibakteriellen Potential unserer heimischen Goldrute zeigten eine moderate Wirkung auf verschiedene Bakterien-Stämme. Im Vergleich zu anderen Pflanzen-Extrakten erwiesen sie sich jedoch weniger wirksam, als es der Mythos der Goldrute als wichtiges Wundkraut erwarten ließ. Goldrute besitzt enormes Potential als Insektizid. Forschungen bei der Bekämpfung der Überträger von Dengue-Fieber zeigten erfreuliche Resultate. Werbung
Wissenschaftliche Quellen über die Forschung an Goldruten
Antioxidant activity in
medicinal plants associated with the symptoms of diabetes mellitus used by the
indigenous peoples of the North American boreal forest.
Synergistic effect of Eugenia
jambolana Linn. and Solidago canadensis Linn. leaf extracts with deltamethrin
against the dengue vector Aedes aegypti Linn. at Mysore.
Characterization and biological
activity of Solidago canadensis complex.
A study of the medical
ethnobotany of the Zuni Indians of New Mexico
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