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Baldrian, magisches Kraut für Liebe und Entspannung

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Namen des Baldrian

Baldrian im Altertum

Baldrian die traditonelle Heilpflanze

Baldrian im Brauchtum

Baldrian als Aphrodisiakum

Liebeszauber mit Baldrian

Heutige Nutzung des Baldrian

Baldrian in der Forschung

 

Baldrian, Zauberkraut und LiebespflanzeValeriana officinalis, der echte Baldrian ist eine in ganz Europa vorkommende Pflanze. Seine weißen bis rosa Blüten recken sich im Sommer an einer Trugdolde in den Himmel.

Namen des Baldrian

Sein Name Baldrian leitet sich wohl von der lateinischen Bezeichnung Valeriana ab. Die Annahme, das der Name von der althochdeutschen Bezeichnung Balder oder Baldur, einem nordischen Gott stammt, ist nirgends belegt.

Neben seiner heute üblichen Bezeichnung finden sich oft regional begrenzt, Trivialnamen, die seine vielfältigen Eigenschaften benennen. So ist Baldrian auch bekannt als Teriakwurz, Stinkwurz, Katzenkraut, Hexenkraut, Mondkraut, Augenwurzel, um nur einige zu nennen.

Bullerjan oder Ballerjan sind abgeschliffene Versionen von Baldrian. In alten Schriften des Mittelalters ist die Pflanze unter den Namen Dammarg und Magdalendenwurzel zu finden. Hildegard v. Bingen nennt sie "Denemarcha".

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Baldrian im Altertum

Archäologische Funde belegen, dass die aromatische Pflanze uns mindestens seit der Steinzeit begleitet. Die häufige Verwendung im Brauchtum und bei abergläubischen Ritualen, lassen getrost vermuten, dass Baldrian seit Jahrtausenden in unserem Gebrauch ist.

Obwohl Baldur, der Sonnengott, bei der Namensgebung unseres Baldrian höchstwahrscheinlich nicht Pate stand, spielte Valeriana eine wichtige Rolle bei Sonnwend-Zeremonien. Noch heute hat Baldrian seine festen Platz in Sonnwend-Kränzen und Kräuterbuschen.

Baldrian, die alte Heilpflanze

Valeriana war den Ärzten des antiken Griechenland wohlbekannt. Sie beschrieben seine beruhigenden, erwärmenden, menstruationsfördernden Wirkungen. Dioskurides hielt ihn etwa für hilfreich bei Seitenstechen. Er galt als harnfördernd und wirksam gegen Schmerzen.

Die Druiden-Ärzte der gallischen Kelten hinterließen Spuren ihrer Kenntnisse in der traditionellen Verwendung der Baldrianwurzel gegen nervöse Zustände und Hysterie. In der Normandie ist es bis in die heutige Zeit Brauch, die Wurzel in Wein einzulegen und zur Beruhigung Stücke davon zu kauen.

Mittelalterliche Gelehrte nutzen das alte Wissen der antiken Ärzte. Sie beschrieben Baldrian in ihren Kräuterbüchern und fügten neue Anwendungen hinzu.

In schönen Fersen pries man seine Vorzüge:

Der Baldrian erwärmt/ eröffnet und macht dünn/ Treibt Gift/ Schweiß/ Harn/ und dient den Augen mit Gewinn/...

Außerdem galt er etwa als wichtige Pflanze wider die Pest. Dieser Seuche fiel im Mittelalter die Bevölkerung ganzer Landstriche zum Opfer. Ein alter Spruch dieser Zeit riet: „Trinkt Baldrian so kommt ihr alle davon“.

Baldrian in Brauchtum und Aberglaube

Eine so starke Pflanze, wie der aromatische Baldrian, war geradezu unentbehrlich bei allerlei magischen Ritualen, Schutzzaubern und als Sympathie-Mittel gegen Krankheiten.

Baldrian wider Hex'  und Teufel

Stark riechende Pflanzen galten seit je her, als wirksame Mittel gegen alles Böse. Man bediente sich ihrer etwa als Räucherwerk oder als Amulett. Gemäß dem Motto:

 "Baldrian, Dost und Dill, kann die Hex' nicht wie sie will"

Früher gab man Kühen nach dem Kalben Wasser mit diesen Pflanzen zu trinken. Sicher um sie zu stärken, aber auch um sie gegen Hexen und Dämonen zu "immunisieren". Einer Hexe bliebe dann nur zu sagen:

"Baldrian und Dost, dos hon ech nit gewost"

Viele Sagen künden von der schützenden Kraft des Baldrian, bei Begegnungen mit dem Bösen. Man glaubte, ein im Zimmer aufgehängter Busch mit Baldrian bewegt sich, sobald eine Hexe den Raum betritt. Eine doch sehr heikle Annahme in abergläubischen Zeiten, kann doch auch ein wenig Zugluft diesen Effekt erzeugen.

Gegen Augenerkrankungen trug man im Schweizerischen ein Sträußchen Baldrian, so genannte "Auge-Bündli" um den Hals.

Baldrian als Aphrodisiakum?

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In einer alten Überlieferung ist sinngemäß zu lesen: Willst du gut Freundschaft machen unter Mann und Weib, so nimm Valerianam und stoß die zu Pulver und gib ihn zu trinken in Wein.

Ob damit tatsächlich eine aphrodisierende Wirkung herbeigeführt werden soll, wage ich persönlich zu bezweifeln. Auch an anderer Stelle rät etwa Brunfels: Macht holdselig, eins und friedsam, wo zwei des Wassers drincken".

Wahrscheinlicher als die aphrodisische Wirkung, soll Baldrian hier die aufgeheizte Stimmung glätten. Insofern wären das eher die in mittelalterlichen Schriften vermissten Hinweise auf seine beruhigende Wirkung. Andererseits mag etwas Entspannung, auch in intimen Momenten, durchaus hilfreich sein.

Entsprechend kann man auch Berichte einordnen, dass im Mittelalter Scharfrichter mit einem "zu weichen Herzen", vor jeder Hinrichtung eine Baldrianwurzel kauten. Danach – so die Überzeugung - konnten sie sie ihre Aufgabe ruhig und sicher ausführen.

Sympathie-Zauber für die Liebe

Für die Liebe nutzte man eher die magische Seite des Baldrian. Männer könnten etwa folgenden Rat aus dem 15. Jahrhundert beherzigen: "Nimm Baldrian in den Mund und küsse die, die du haben willst; sie gewinnt dich gleich lieb"

Nicht auszuschließen, dass diese Bräuche tatsächlich einen wahren, aphrodisischen Kern besitzen.

Heutige Nutzung des Baldrian

Heute wird vor allem der getrocknete Wurzelstock als Heilmittel verwendet. Die Baldrianwurzel (Valerianae radix) ist eines der meist genutzten pflanzlichen Beruhigungsmittel. Unruhezustände und nervös bedingte Einschlafstörungen, nervös bedingte Herzbeschwerden  und krampfartige Beschwerden im Magen-Darmbereich werden mit ihr behandelt.

Die oberirdischen Teile sind als Küchenkraut verwendbar.

Auch in der Kosmetik macht man sich die Wirkungen des Baldrian zunutze. So sollen seine Wirkstoffe beruhigend auf empfindliche Haut wirken. Ebensolche Wirkungen verspricht man sich von Badezusätzen und Massageölen.

Baldrian besitzt intensiv duftende ätherische Öle. Obwohl der Duft des Baldrian mehrheitlich als unangenehm empfunden wird  (Katzen mal ausgenommen), schätzt die Parfüm-Industrie sein an Moschus erinnerndes Aroma.

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Baldrian in der Forschung

Die meisten Arbeiten betrachten Wirkungen von Baldrian auf unser Nervenkostüm. So fand man Hinweise, dass Baldrian gegen Zwangsstörungen helfen kann. Andere Forscher dokumentierten seine positive Wirkung auf den Schlafrhythmus.

Da Baldrian Phytoöstrogene besitzt, wurde die Frage aufgeworfen, inwiefern die Heilpflanze postmenopausalen Frauen helfen kann, die auftretenden Hitzewallungen zu minimieren. Einem iranischen Forscherteam gelang es, durch die Behandlung mit dem Pflanzenextrakt die Intensität der Flashes zu reduzieren, noch über den Zeitraum der Einnahme hinaus.

Wissenschaftliche Veröffentlichungen zu den Wirkungen von Baldrian

Baldrian für die Menopause

The effect of Valerian on the severity and frequency of hot flashes: A triple-blind randomized clinical trial.
Jenabi E, Shobeiri F, Hazavehei SMM, Roshanaei G

Baldrian bei Zwangsstörungen

Extract of valerian root (Valeriana officinalis L.) vs. placebo in treatment of obsessive-compulsive disorder: a randomized double-blind study.
Pakseresht S, Boostani H, Sayyah M.

Baldrian für besseren Schlaf

Evaluation of effectiveness and safety of a herbal compound in primary insomnia symptoms and sleep disturbances not related to medical or psychiatric causes.
Palmieri G1, Contaldi P, Fogliame G

 

 

 

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