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Topinambur, ein Geschenk der neuen Welt

 

Namen der Topinambur

Herkunft und traditionelle Nutzung der Topinambur

Heutige Verwendung der Topinambur

Topinambur die Nahrungspflanze

Topinambur, die Energiepflanze

Topinambur, die Heilpflanze

Hausmittel aus Topinambur

Wissenschaftliche Erkenntnisse über Topinambur

Wissenschaftliche Veröffentlichungen zur Topinambur

 

Topinambur, mehr als eine schöne Sonnenblume

Topinambur, die gesunde Knolle

Topinambur ist im Spätsommer in vielen Gärten zu sehen.

Die Blüten der Topinambur strahlen wie kleine Sonnenblumen ab dem Spätsommer leuchtend gelb in unserer Natur.

Vielen ist nicht bekannt, welch gesunde und wohlschmeckende Knollen an ihr, unter der Erde, heranwachsen. In ihrer Form erinnern sie ein wenig an Ingwer. Diese Speicher-Knollen sind essbar und können ab dem Ende der Vegetationsperiode bis zum Frühjahr geerntet werden.

 

Namen der Topinambur

Den exotisch anmutenden Namen "Topinambur" erhielt die leckere Knolle wohl aus Marketing-Gründen. Er leitet sich von einem brasilianischen Indianerstamm ab, der im 16. JH in Frankreich zur Schau gestellt wurde. Daneben nannte man sie  "Indianerknolle" oder "Kanadischer Erdapfel".

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In Italien verlieh man ihr den Namen "Girasole Articiocco“ – Sonnenblumenartischocke. „Jerusalem Artichoke“ ist lediglich die englische Verbalhornung des italienischen Namens, ist aber dort noch heute gebräuchlich. Hierzulande verwendete man neben der Bezeichnung "Topinambur" Namen wie Ewigkeitskartoffel, Erdbirne, Erdschocke, Knollensonnenblume, Zuckerkartoffel, oder Rosskartoffel.

Weniger bekannt sind Namen wie Erdmandl, Judenkartoffel, Judenbirne, Roßbirne, Rehkartoffel, Tropenkartoffel, Knollenrosen oder Knollenspargel.

Bei dieser Namensvielfalt Gewissheit zu erlangen, um welche Pflanze es sich handelt, erhielt die Topinambur den wissenschaftlichen Namen "Helianthus tuberosus".

 

Herkunft der Topinambur

Die schöne Sonnenblumenpflanze findet man in Nord- und Südamerika. Einigen Quellen zufolge, stammen die ersten Pflanzen aus Kanada, anderen gilt Brasilien als Herkunftsland. Vermutlich kamen Knollen aus beiden Regionen zu uns. Doch überleben kann im europäischen Klima wohl eher die nordamerikanische Form.

Topinambur in der traditionellen Nutzung

Hauptsächlich nutzten die Indianer Nordamerikas die Knolle als Nahrungsmittel. Alten Reiseberichten zufolge bauten einige Stämme, wie die Hopi-Indianer, die Pflanze an. Andere, etwa die Dakota-Indianer, nutzten die wild wachsenden Bestände. Topinambur wurde roh verzehrt aber auch gekocht oder geröstet.

Auch als Heilmittel diente die vitale Pflanze den Einheimischen. Die Blätter wurden traditionell für die Behandlung von Knochenbrüchen, Hautwunden, Schwellungen und Schmerzen verwendet. Es wird berichtet, dass die Blütenköpfe gegen rheumatische Schmerzen genutzt wurden, ebenso wie Stiele und Blätter. Daneben ist die Verwendung als Diuretikum, gegen Wassersucht und Gelbsucht erwähnt.

Wie die Kartoffel, baute man im 17. und 18. Jahrhundert auch in Europa Topinambur als Nahrungspflanze an. Die Knolle ist sehr robust und übersteht starke Fröste. Sie verfügt über eine enorme Vermehrungsfreudigkeit und macht eine geregelte Fruchtfolge schwierig.

Im Gegensatz zur Kartoffel, besitzt Topinambur weniger Kalorien. In einer Zeit, da schwere körperliche Arbeit vorherrschte, erschien die Kartoffel daher als die bessere Wahl für den Anbau. Ganz einfach, weil sie nahrhafter war. Auch die maschinelle Ernte und Lagerung sind bei der Kartoffel leichter.

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Topinambur aus heutiger Sicht

Inzwischen ist die leckere Knolle aus verschiedenen Gründen wieder ins allgemeine Interesse gerückt.

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Topinambur, die Nahrungspflanze

Topinambur gilt als Schlankmacher mit vielen wohltuenden Wirkungen auf das Verdauungsgeschehen. Sogar als Fastenspeise wird die Knolle angepriesen. Ganze Faste-Kuren wurden zu diesem Zweck entwickelt. Topinambur gilt als basisches Lebensmittel und eignet sich für eine entsprechende Diät oder zum Basen-Fasten.

Topinambur, die Energiepflanze

Die inulinhaltigen Knollen liefern auf guten Böden bessere Erträge als Kartoffeln. Aus ihnen wird Bio-Ethanol gewonnen. Dieser Ethanol kann zur Energiegewinnung genutzt werden. Doch auch kulinarisch lässt er sich verwerten.

Vor allem im Badischen wird die Topinambur sehr geschätzt, wo sie in den bäuerlichen Kleinbrennereien zu Topinamburbrandwein verarbeitet wird. Vertrieben werden die Produkte als Verdauungsschnaps, Topinamburbrand, Topinamburschnaps, Topi oder auch Rossler.

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Topinambur als Heilpflanze

Der hohe Inulin-Gehalt macht die kalorienarme Knolle zu einem segensreichen Nahrungsmittel für Diabetiker. Einige Wirkstoffe aus der Knolle gelten als entzündungswidrig und hautberuhigend.  Extrakte aus den oberirdischen Teilen der Jerusalem Artischocke, zeigten in Studien antimykotische, antioxidative, antikanzerogene Aktivitäten und andere medizinische Effekte.

Topinambur als Hausmittel

Die wunderbare Wurzel gilt als Fieber senkend und leicht schmerzlindernd. Gegen Magen-Darm-Beschwerden soll ein Tee aus den Blüten hilfreich sein. Der Extrakt der Knolle wird angepriesen bei entzündlicher Haut. Verantwortlich dafür könnte der hohe Anteil an Beta-Bisabolol sein, der sowohl in Blättern als auch in Wurzel enthalten ist.

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Nebenwirkungen von Topinambur

Mit dem Verzehr von Topinambur sollte man vorsichtig beginnen. Manchmal reagiert das Verdauungssystem mit Blähungen und den bekannten Folgen. Durch die ungewohnte Nahrung, verändert sich die Zusammensetzung der Darmflora. Harmlos, aber durchaus unangenehm.

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Wissenschaftliche Erkenntnisse über Topinambur

In der Knolle der Topinambur liegt ein Großteil der gespeicherten  Energie in Form von Fructanen vor. Diese stärkeähnliche Energiespeicherform kann vom menschlichen Verdauungssystem nicht verwertet werden. Daher ist sie das ideale Gemüse für Schlankheitsbewusste.

Geforscht wird etwa an der Verwendung von getrockneter Jerusalem-Artischocke als funktioneller Nährstoff bei der Entwicklung von Nahrungsmittelprodukten mit verbesserten Ernährungsmerkmalen und niedrigem glykämischen Index.

Auf dem Gebiet der Energiepflanzen arbeitet man an der Erhöhung der Rohstoff-Ausbeute, zur Herstellung von Bio-Diesel auf großindustrieller Basis.

Einen wichtigen Bereich nimmt die Erforschung der Topinambur-Inhaltsstoffe hinsichtlich ihrer Wirkungen auf Stoffwechsel und Verdauung ein.

Besonderem Interesse gilt die entzündungsmindernde Wirkung auf Bauchspeicheldrüse und Fettgewebe. Man verspricht sich positive Effekte, etwa bei der Prävention gegen Typ-2-Diabetes und nicht-alkoholischer Fettleber.

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Wissenschaftliche Publikationen über Topinambur

 

The use of dry Jerusalem artichoke as a functional nutrient in developing extruded food with low glycaemic index.

Radovanovic A, Stojceska V, Plunkett A, Jankovic S, Milovanovic D4, Cupara S

 

Bioethanol production from the dry powder of Jerusalem artichoke tubers by recombinant Saccharomyces cerevisiae in simultaneous saccharification and fermentation.

Wang YZ, Zou SM, He ML, Wang CH.

 

Prebiotic potential of Jerusalem artichoke (Helianthus tuberosus L.) in Wistar rats: effects of levels of supplementation on hindgut fermentation, intestinal morphology, blood metabolites and immune response.

Samal L, Chaturvedi VB, Saikumar G, Somvanshi R, Pattanaik AK.

 

Inhibitory Effect of Methyl 2-(4'-Methoxy-4'-oxobutanamide) Benzoate from Jerusalem Artichoke (Helianthus tuberosus) on the Inflammatory Paracrine Loop between Macrophages and Adipocytes.

Jung YJ, Kim BO, Kwak JH1, Pyo S

 

Beneficial effects of soluble dietary Jerusalem artichoke (Helianthus tuberosus) in the prevention of the onset of type 2 diabetes and non-alcoholic fatty liver disease in high-fructose diet-fed rats

Chang WC, Jia H, Aw W, Saito K, Hasegawa S, Kato H

 

Applications of inulin and oligofructose in health and nutrition

Kaur N, Gupta AK

 

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