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Birke, heiliger Baum und traditionsreiche Heilpflanze

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Birke, wertvoller Naturschatz

Birke, der heilige Baum

Birke, die Beschützerin

Birke, die Heilerin


Birke, Kultpflanze und Nahrungsmittel

Blickt man sich in der Natur um, so fallen uns die Birken (Betula alba) sofort ins Auge. Durch ihre weiße Rinde, die ihr den Namen eintrug, ist sie von anderen Baumarten leicht zu unterscheiden. Die Birke gehörte zu den verehrten Bäume der Kelten. Vermutlich besiedelte Birken, neben Espen, als eine der ersten Birke im BrauchtumBaumarten, die nacheiszeitliche Landschaft.


Birke - nahrhaft und gesund

Viele Teile der Birke wurden einst auch als Lebensmittel verwendet: Ihr Saft wurde traditionell frisch getrunken, eingekocht zu Sirup und sogar zu Bier gebraut. Heute gilt der daraus gewonnene Zucker als gesunde Alternative zu Rübenzucker. Auch wurde eine Karies hemmende Wirkung entdeckt.

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Die kleinen Knospen erntete man im Winter, bevor sie zu schießen beginnen , sie duften harzig und aromatisch. Doch damit endete das gastronomische Potential noch nicht. Unterhalb der äußeren Rinde, hat die innere Rinde eine schöne rötliche Farbe Sie verströmt einen süßen holzigen Duft und besitzt einen einzigartigen Geschmack. Aus dieser Rinde wurde nach einem Austrocknungsvorgang Mehl hergestellt, welches zu Brot und anderen Backwaren weiterverarbeitet werden konnte.

Die äußere Birkenrinde wurde als Baumaterial und zur Lagerung und Konservierung von Lebensmitteln genutzt. Diese konservierende Wirkung verdankt die Birkenrinde den antimikrobiellen Eigenschaften des dort enthaltenen Betulin. Bis in unsere Zeit hinein verwendeten die Samen, eine Volksgruppe Nordskandinaviens, alle Teile der Birke. Sie ernten die Rinde von den Bäumen, fällten ihr Holz als Brennholz, schnitzten Skulpturen, zapften den Saft, schälten und verwandten die Rinde nach alter Tradition.

Birken, die heiligen Bäume

Die Birke muss den, im karger Landschaft lebenden Menschen, wahrhaft wie ein Geschenk der Götter erschienen sein.  Und so entwickelten sich bei den frühen Völkern des Nordens verschiedene Birkenkulte.

Druidentaufe: Bei dieser Zeremonie, der Weihe seiner Schüler, vollführte ein Druide einen leichten Schlag mit einem Tau benetzten Birkenzweig auf die Zöglinge. Noch heute wird die Birke in der Bretagne vermutlich deshalb als "Baum der Weisheit" bezeichnet.

Lichtfest: Berc`hed war die Göttin der gallischen Kelten, die diesem Baum zugeordnet wurde. In anderen Regionen trug sie die Namen Brigantia oder Bride. Ihr zu Ehren feierte man am zweiten Vollmond des Jahres ein Lichtfest. Die Kirche übernahm später diesen Brauch und feiert heute die Lichtmesse, die der heiligen Birgit geweiht ist.

Die große Verehrung aus alter Zeit, spiegelt sich in der Vielzahl abergläubischer, magischer und volkstümlicher Rituale wider. So wird der Maibaum noch heute traditionell mit Birkengrün geschmückt und die Männer fahren mancherorts an ihrem "Vatertag" mit Birkengrün geschmückten Kremsern durchs Land.

Maibaum stecken: Eine fast in ganz Europa verbreitete Sitte war das Maibaum stecken. Ein grüner Zweig oder ein kleiner Baum wurde im Mai vor dem Haus einer Angebeteten gesteckt. Meist nahm man dafür Birkenzweige her.

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Birken als Schutz vor Unheil und böse Zauber

Birke zum Schutz vor Zauber

So sollte ein an der Stalltür angebrachter Birkenzweig das Vieh in der Walpurgisnacht vor Verhexung schützen. Den gleichen Zweck erfüllten auf den Misthaufen gesteckte Birkenzweige. Man glaubte, dass die Hexen, welche ja besonders in der Walpurgisnacht ihr Unwesen trieben, so mit dem Zählen der Birkenblätter beschäftigt seien, dass sie erst am Morgen damit fertig waren und unverrichteter Dinge wieder abziehen mussten. Damit die Hexen es noch schwerer hatten, flocht man am Vorabend noch zusätzlich 3 Strohzöpfe und hing diese in die Zweige. Mit dem Auflösen der Zöpfe und dem Zählen sollten die Hexen es schwer haben, ihr böses Werk zu verrichten.

Wenn man doch noch eine Hexe ertappte, so sollte man sie mit einem Birken-Besen schlagen und ihre Zauberkraft wäre für immer dahin.

Versiegte einer Kuh die Milch, schnitzte man aus Birkenholz einen Keil, der unter der Lagerstatt der Kuh angebracht wurde, um den Zauber zu brechen.

Birke als Wetterschutz

Da die Kirche viele der heidnische Feste und Bräuche nicht abschaffen konnte, übernahm sie diese kurzer Hand. Fronleichnamsbirken, die zuvor bei den Prozessionen getragen wurden, besaßen demnach ganz besondere Kräfte. Im Allgäu glaubte man, dass sie vor Blitzschlag schützen, wenn man sie bei einem Unwetter ins Feuer wirft.
 

Birken zum Schutz vor Krankheiten

In Pommern räucherte man mit Birkenlaub welches zu Pfingsten Haus und Stall schmückte, die Ställe aus. Das sollte vor Ungeziefer schützen. Auch gab man zerkleinerte Birkenblätter ins Futter, damit das Vieh von Krankheiten verschont bleibe. Andernorts fegte man mit einem Birkenbesen Schweinen den Rücken, damit sie nicht von Ungeziefer befallen werden.

Die angebauten Pflanzen kamen ebenfalls in den Genuss des Birken-Schutzes. Kohl hatte wohl unter verschiedenen Plagen zu leiden. Die zu Pfingsten geschnittenen Birkenzweige wurden aufbewahrt. War Unheil in Form von Raupen oder Erdflöhen im Anzug, wurden diese mit magischen Ritualen vertrieben.

Auch die Menschen erbaten sich Schutz vor Krankheit und Verzauberung von der Birke. Hier fließen die Grenzen von Heilkunde und Zauber ineinander. Der wertvolle Birkensaft etwa, der im Frühjahr gezapft wurde, erhielt durch beschwörende Worte zusätzliche Kräfte eingehaucht.

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Heilkraft von Birken

Die Birke schenkte den Besiedlern des Norden den wunderbaren Birkensaft. Nach der dunklen Winterzeit erfrischte er den Geist, kräftigte den Körper und lieferte neben anderen wertvollen Nährstoffen das in der vegetationsarmen Zeit so wertvolle Vitamin C. Er galt als Tonikum zur allgemeinen Stärkung, gegen Wassersucht und rheumatische Beschwerden. Zu Birkenmet vergoren, berauschte er die Sinne.

Die Blätter, als Tee zubereitet, sind wirksam bei bakteriellen Entzündung der Harnwege und Nierengrieß. Als volkstümliche Anwendungen ist ihr Gebrauch zu Frühjahrskuren, bei Haarausfall und Schuppen und gegen Gicht und Rheuma überliefert.

 

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